Unser erstes Panel findet am 7. September um 15:50 Uhr auf der Dialogbühne vor dem Theatermuseum. Wir werden die Rolle von Popmusik in politischen Bewegungen und gesellschaftlichen Veränderungen diskutieren. Wie stark soll und kann sich Popmusik in politische Debatten einmischen? Welchen Einfluss hat sie auf Demokratie und politische Partizipation? Wir beleuchten historische Beispiele und aktuelle Tendenzen, um die Frage zu beantworten, wie politisch Popmusik sein sollte und welche Verantwortung Künstler:innen tragen.
DEMOKRATIE UND POPMUSIK – WIE POLITISCH SOLLTE POPMUSIK SEIN?
Moderatorin
Annette Gerlach
Journalistin und Fernsehmoderatorin
Die gebürtige Berlinerin lebt und arbeitet seit ihrer Studienzeit in Frankreich. Nach einem Wirtschaftsstudium begann sie ihre journalistische Karriere bei dem französischen Wochenmagazin Le Nouvel Observateur in Paris. 1992 wechselte sie zu dem damals neu gegründeten Kulturkanal ARTE in Strasbourg. Seit 1998 moderiert sie die täglichen Nachrichten von ARTE (zunächst ARTE Info, seit 2010 ARTE Journal). Darüber hinaus berichtet Annette Gerlach in Liveübertragungen von renommierten Kulturveranstaltungen und Festivals aus aller Welt. Außerdem ist sie die Deutschlandreferentin für Educ’ARTE und ARTE Campus, die beiden interaktiven Mediatheken von ARTE für Schul- und Erwachsenenbildung.
Redner:innen
Christophe Bourdoiseau
französischer Chansonnier und freier Journalist
Christophe Bourdoiseau (Jahrgang 1967) definiert sich als Europäer. Er verbrachte seine frühe Kindheit in Rotterdam (bis 1970), wo er geboren ist, und in Mailand (bis 1975). Später wuchs er in der Pariser Vorstadt auf.
Christophe Bourdoiseau kam 1994 als Journalist nach Berlin, wo er bis heute Chansons schreibt und komponiert.
Bourdoiseau ist gelernte Journalist und arbeitet als Deutschland-Korrespondent für die Pariser Tageszeitung „Libération“. Er wurde dieses Jahr für den Deutsch-Französischen Journalistenpreis für seine Reportage über die deutsche Erinnerungskultur nominiert, der am 17. September in Paris verliehen wird.
Neben seiner Tätigkeit als Journalist hat Bourdoiseau auch Bücher über Deutschland veröffentlicht.
Susanne Keuchel
Vorsitzende der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung und Musik- und Kulturwissenschaftlerin
Susanne Keuchel studierte Musikwissenschaft (HF), Germanistik und Soziologie an der Universität Bonn und promovierte zum Thema audiovisuelle Musikrezeption bei Prof. Dr. de la Motte-Haber an der Technischen Universität Berlin. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin, später als geschäftsführende Direktorin beim Zentrum für Kulturforschung (ZfKf).
Seit 2010 ist sie Honorarprofessorin am Institut für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim. Von 2013 bis 2024 war sie Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW. Zudem war sie von 2019 bis 2022 Präsidentin des Deutschen Kultururrats und ist seit 2018 Vorsitzende der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Seit 2024 ist sie Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Genshagen und verantwortet den Arbeitsbereich Kunst- und Kulturvermittlung in Europa.
Bodo Mrozek
Historiker und Autor
Bodo Mrozek ist Historiker und Autor des Buches Jugend – Pop – Kultur. Eine transnationale Geschichte (suhrkamp), das 2024 in französischer Übersetzung unter dem Titel Histoire de la pop. Quand la culture jeune dépasse les frontièrs erschienen ist (éditions msh). Darin analysiert er die Kriminalisierung und Etablierung einer grenzüberschreitenden Popkultur gegen nationalkulturelle Widerstände u.a. in Frankreich und in Deutschland.
Er hat mehrere Bände zur Popgeschichte herausgegeben und Aufsätze über die politische Bedeutung von Pop auf Deutsch und Französisch veröffentlicht. Über seine Forschungen wurde in zahlreichen Medien berichtet, u.a. ARTE, in Le Monde, DIE ZEIT, FAZ und Deutschlandfunk.
Bodo Mrozek arbeitet am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin zur transnationalen, besonders zur deutsch-französischen Zeitgeschichte.